Störungen des Eiblasensprungs
entstehen dann, wenn innerhalb der Brunst das Luteinisierungshormon (LH),
welches den Eisprung auslöst, nicht in ausreichendem Maße gebildet
wird. Der Eiblasensprung kann sich verzögern oder ganz ausbleiben.
In jedem Fall ist die Eizelle abgestorben und es entwickelt sich eine Follikelzyste.
Diese bleibt häufig unerkannt, weil die Tiere im Verhalten oft unauffällig
sind.Sie zeigen keine Brunst mehr, werden unter Umständen für
tragend gehalten u. erst bei der Trächtigkeitsuntersuchung wird die
Zyste diagnostiziert. Bei einer anderen verlaufsform zeigen Zystenkühe
einen extrem verkürzten Zyklus. Sie bullen häufig alle 4-5 Tage,
haben ein stark geschwollene Scham und in Extremfällen fallen die
Beckenbänder ein.
Entscheidend für die
Heilungsaussicht sind die Art der Zyste und die Länge des Zeitraumes
von ihrer Entstehung bis zur erfolgreichen Behandlung.
Einseitig dünnwandige
Zysten in den ersten Laktationswochen, die dem Untersucher meist während
der rektalen Kontrolle unter der Hand bersten, heilen oft ohne jegliche
hormonelle Behandlung aus.
Treten mehrere Zysten auf
beiden Eierstöcken auf, oder ist die Zyste dickwandig, groß
und fest und der zeitpunkt des Auftretens schon länger als 10-12 Wochen
nach der Kalbung, sind die Behandlungsaussichten ungünstig.
Eierstockzysten haben erbliche
und umweltbedingte Ursachen. Man spricht von einer Erb-Umwelt-Krankheit.
Im gegensatz zu allen anderen fruchtbarkeitsstörungen ist ihre Erblichkeit
relativ hoch. Bei Kühen mit genetisch bedingter veranlagung zur Hormonschwäche
führen Streßsituationen wie Mangelversorgung oder Stoffwechselstörung
schnell zur Entgleisung des hormonellen Regelkreises, die sich in Zyklusstörungen
u. Zysten äußert.
Für die Therapie
stehen verschiedene Hormone zur Verfügung: * GnRH oder Releasinghormon
( Receptal, Fertagyl...) wirkt auf die Hypophyse u. fördert dort die
Ausschüttung
von FSH und LH
* Luteinisierungshormon (LH)
( z.b. Ovogest..)setzt seine Wirkung direkt am Eierstock an und bewirkt
das Ingangkommen des
Zyklus und damit die Rückbildung der Zyste.
* Progesteron, das Schwangerschaftschutzhormon,
wird als Scheidenspirale ( z.b. Prid) oder in
Tablettenform
( z.b. Gestafortin) verabreicht u. bewirkt eine zeitweise Blockade des
Zyklus.Dadurch
tritt nach Absetzen
der Behandlung innerhalb von wenigen Tagen eine Brunst auf.
Darüberhinaus gibt es
auch Kombinationspräparate aus diesen drei Wirkstoffgruppen. Ihnen
allen gemeinsam ist, das sie sowohl zur Zystenbehandlung wie auch bei Stillbrunst
erfolgreich angewendet werden können.
Erfahrungsgemäß
sind die Heilungsaussichten umso günstiger, je früher die Behandlung
eingeleitet wird, da ansonsten die Gefahr eines nicht mehr reversiblen
Gewebeschwundes am Eierstock besteht. Wenn der Eierstock auf
mehrmalige hormonelle Behandlungen nicht mehr anspricht oder es immer wiederkehrend
zur Zystenbildung kommt, ist die Prognose sehr ungünstig. In seltenen
Fällen kommt es auch zu tumorösen Entartungen der Eierstöcke.
Felix
& Silvia Luggenhölscher
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