Stille Brunst mit undeutlichen
Brunstzeichen bis hin zur völligen Brunstlosigkeit stellt heute ein
zunehmendes Problem in den Milchviehbetrieben dar. Aus medizinischer Sicht
muß die Stillbrunst in zwei große bereiche aufgeteilt werden.
Bei der AZYKLIE liegt keinerlei Eierstockaktivität und das völlige
Fehlen von Brunstsymptomen vor. Viel häufiger aber tritt die andere
Form der stillen Brunst auf, die als ANAPHRODISIE (Brunstlosigkeit) bezeichnet
wird. Bei ihr ist zwar eine normale Eierstockfunktion mit Follikelreifung,
Ovulation und Gelbkörperbildung vorhanden, die äußeren
Brunstsymptome sind aber nur schwach oder gar nicht ausgeprägt, und
Brunstschleim tritt kaum nach außen. Als direkte Ursache für
die Stillbrunst stehen vor allem Haltungs**-
und Fütterungsmängel**im
Vordergrund, die zu einer gestörten Sexualhormonproduktion führen.
Folgende Maßnahmen
helfen bei Stillbrunst und Brunstlosigkeit die Situation zu verbessern:
* Brunstkalender führen
* im Winter für ausreichend
Lichteinfall im Stall sorgen
* Überprüfung der
Fütterung
* sorgfältige Interpretation
der LKV-Daten
* Blutuntersuchungen zur
Überprüfung der Stoffwechselsituation und Erkennung von Mangelversorgung
* Einsatz des Spekulums zur
Zykluskontrolle
* Routinemäßige
gynäkolog. Kontrollen hinsichtlich Eierstockaktivität u. Gebärmutterzustand
* ggf. gezielte Hormonbehandlung
durch den Tierarzt.
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Dr. Ulrich Janowitz
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