Wachsende
Milchviehbetriebe und die Notwendigkeit höherer Leistungen bei gleicher
Personalbesetzung stellen immer höhere Anforderungen an die Milchviehhalter.
Einen wesentlichen Faktor für ein positives Betriebsergebnis stellt
die Herdenfruchtbarkeit dar. Nach wie vor sind aber Fruchtbarkeit-
probleme der Hauptabgangsgrund in den Milchviehbetrieben.
Die
Ursachen hierfür sind sehr vielschichtig. Fütterungsfehler
, ungünstige Haltungsbedingungen ( siehe unten)
, unzureichende Brunstbeobachtung ,
übereilte Geburtshilfe , sowie geburtsbedingte
Einflüsse ( z.B. mangelnde Geburtshygiene) stellen
mögliche Fehlerquellen dar. Sie unterliegen dem direkten Einfluß
des Betriebsleiters und Fruchtbarkeitsstörungen sind nachhaltig nur
dann zu beheben, wenn die Ursachen erkannt und behoben werden.
Da durch Fruchtbarkeitsstörungen
erhebliche Verluste entstehen, gleichzeitig aber viele Faktoren die Fruchtbarkeit
der Herde beeinflussen, ist für dieses Leistungskriterium ein
spezielles Management nötig. Dieses reicht von der deutlichen Kennzeichnung
der Tiere über eine bedarfsgerechte versorgung aller Tiere im Betrieb
mittels Rationsberechnungen und Futtermittelanalysen bis hin zur sorgfältigen
Überwachung des gesamten Reproduktionsgeschehens. Die konsequente
Dokumentation der Daten z. B. mit Hilfe von computergesteuertem Herdenmanagement
durch entsprechende Fachprogramme ist absolute Voraussetzung für eine
optimale Nutzung aller Informationen.
Dabei gewinnt die Erhaltung
der Leistungsfähigkeit des gesunden Tieres durch Routineuntersuchungen
u.vorbeugende Maßnahmen an Bedeutung im Vergleich zur Wiederherstellung
der Gesundheit eines bereits erkrankten Tieres.
Der Tierarzt darf nicht nur
als Kostenfaktor gelten - den es zu minimieren gilt- ( siehe Abb
10 sondern er wird als aktives Mitglied
in den Produktionsprozeß und den Informationsfluß integriert.
Dies kostet zwar Geld, aber durch andere Erlösfaktoren wie z.B. Bestandsergänzung,
Besamungskosten, Milcherzeugung oder Kälbergesundheit werden Verluste
verringert. Ein routinemäßiges Betreuungsprogramm bezogen auf
das Fruchtbarkeitsmanagement erläutert Abb 15
. Sie empfiehlt sich vor allem in wachsenden Betrieben,
in denen der Faktor Zeit immer knapper wird und dadurch fruchtbarkeitsrelevante
Tätigkeiten wir die Überwachung der Nachgeburtsphase, der Herden-
und Brunstbeobachtungszeiten, Besamungsmanegement etc. unweigerlich vernachlässigt
werden.
Siehe hierzu auch "Empfehlungen
für eine bessere Fruchtbarkeit "
Unter
ungünstige Haltungsbedingungen fallen folgende Punkte:
* unzureichender Lichteinfall
( häufig bei alten Anbinde- und Boxenlaufställen)
* starke Überbelegung
in Laufställen
* hohe Luftfeuchtigkeit und
Umgebungstemperatur
* zu glatte Laufflächen
* uneben verlegte Spaltenböden
* schlechte Klauenpflege
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Dr. Ulrich Janowitz
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